Um Anregungen zur Neuevangelisierung zu finden und die mitbrüderliche Gemeinschaft zu stärken, haben sich sieben Priester nach Augsburg begeben. Wieder sehr gut organisiert von Heiko Merkelbach waren wir mitten in der Innenstadt in einem guten Hotel untergebracht. Neben abwechslungsreichen kulinarischen Genüssen und unterhaltsamen Gesprächen durften wir exklusiv mit Weibischof Florian Wörner in der Krypta von St. Ulrich und St. Afra, direkt an den Gräbern des Hl. Ulrichs und der Hl. Afra die Hl. Messe feiern. Allein die kostbaren Gewänder, die uns vorab in der großen Sakristei durch den rührigen Mesner aus- und aufgelegt wurden, haben das – nicht vorhandene (sic!) – priesterliche „Modebewusstsein“ gestreichelt. Weibischof Wörner hatte uns in seiner eindringlichen Predigt die Wichtigkeit des immerwährenden Predigens über das Evangelium anempfohlen.
Eine Stadtführung durch die vielen verwinkelten Gässchen, großen Plätze und geschichtlichen Hintergründe mit anschließender Führung durch den Dom haben uns die Pracht dieser Stadt gezeigt. Selbst durch den Krieg zerstörte Gebäude wurden wieder im Originalzustand hergestellt, soweit die Mittel reichten. Beeindruckend war das Originalbild der „Maria-Knotenlöserin“, welches mit einer päpstlichen Krone ausgezeichnet wurde.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch im Gebetshaus Augsburg. Dort bekamen wir eine beeindruckende Führung durch das Haus, in dem man sich Auszeit nehmen kann, in Ruhe beten, kleinere Gerichte zu sich nehmen kann und – was das Haus ja auszeichnet – konfessions- und religionsübergreifend jederzeit (24/7) in den verschiedenen Formen beten, lobpreisen und Gott danken und bitten kann.
Das Diözesanmuseum hat anlässlich des Ulrichsjahres, welches in der Diözese Augsburg 2023 auf 2024 gefeiert wurde, eine Sonderausstellung zum Hl. Ulrich arrangiert. Dieser hochinteressante – der Kurator des Museums führte durch diese Ausstellung –, im Wesentlichen auf das Leben, die Legenden und die Geschichte des Hl. Ulrich eingehende Überblick, war mehr als sehenswert.
Das Zentrum von Augsburg ist von den beiden Hauptkirchen, der Basilika St. Ulrich und Afra im Süden und dem Dom im Norden gekennzeichnet. Unweit des Rathauses liegt St. Moritz, ein, wie viele im zweiten Weltkrieg zerstörtes und wieder aufgebautes und/oder restauriertes Gebäude. Auch dort bekamen wir eine hochinteressante Führung durch den Stadtdekan zur Renovierung und Pastoral dieser zentralen Stadtkirche in nüchternem, weißem und klarem Stil.
Natürlich durfte das kulinarische und durstlöschende Momentum nicht zu kurz kommen. Durch das laue Wetter konnten so auch der eine oder andere Augsburger Biergarten, wie z.B. jener in der beeindruckenden Fuggerei auf seine Fähigkeiten erprobt werden. Ein gelungener Ausflug von sieben Priestern, denen das Zusammenkommen, der Austausch, das gemeinsame Gebet und auch das Ausbreiten des Evangeliums wichtig sind.
Vitus Graf von Waldburg-Zeil
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